Früher hat man Menschen in seiner Umgebung eigentlich nur in junge und alte unterschieden. Mittlerweile gibt es ja diverse Kategorisierungen, wie Gen Z, Boomer oder wie sie alle heißen. Zur Gen Z gehören die Mitglieder von Warfield Within eher nicht, denn die Band wurde bereits im Jahr 2005 gegründet. Und auch, wenn es zwischen 2013 und 2019 eine Auszeit gab, sind die Männer doch seit über 20 Jahren fester Bestandteil der nordrhein-westfälischen Metalszene.
Wie sie es neben ihren diversen Live-Aktivitäten noch schaffen, ins Studio zu gehen, um neue Songs einzuprügeln, weiß ich nicht. Aber nach ihrer EP Pure Purge aus März 2024 können Warfield Within jetzt ein weiteres Werk ihrem Back-Katalog hinzufügen. Mit ganzen zehn Songs wartet das Album Rise Of Independence auf, aber wer jetzt eine Spielzeit von um die 45 Minuten erwartet, hat etwas zu hoch gegriffen. Auf etwas mehr als eine halbe Stunde kommt die Scheibe. Vier Songs knacken noch nicht mal die Drei-Minuten-Marke, und nur zwei Songs sind über vier Minuten lang.
Das bedeutet dann aber auch, dass Warfield Within wie immer schnell auf den Punkt kommen und sich nicht in endlosen Frickeleien oder Soli ergehen, die für mich sowieso eher selten wirklich was zum Hörvergnügen beitragen. Zumindest nicht bei dem Thrash-/Death-Mix, den die Männer wieder zelebrieren. Unter Uptempo geht’s bei den Mönchengladbachern nicht, und so ist Sebastians Gebrüll unterlegt mit sehr geilen Riffs und Blastbeat- und Doublebase-Attacken, für die sich Selim Karakoc hinters Kit gesetzt hat.
Etwas aus der Reihe tanzt dann tatsächlich noch der letzte Song des Albums, der auch gleichzeitig der längste ist. First Blood wartet nämlich tatsächlich mit einem sehr gediegenen Gitarrensolo auf, und neben den Hochgeschwindigkeitspassagen drosseln die Männer dann auch mal das Tempo. Zeit zum Verschnaufen ist aber nicht, und so hole ich dann erst nach ungefähr 32 Minuten ganz tief Luft, während mein Finger schon wieder über der Play-Taste schwebt.
Künstler:
Warfield Within
Herkunft:
Mönchengladbach, Deutschland
Bandmitglieder:
Sebastian Meisen (Gesang)
Christian Neumann (Gitarren und Bassgitarre)
Felix Lemmen (Gitarren und Bassgitarre)
Link:
Album:
Rise Of Independence
Genre:
Death Metal, Thrash Metal
Erscheinungsdatum:
07.11.2025
Tracklist:
1. King
2. Rise Of Independence
3. Hecate
4. Chatterbox
5. Three Of Swords
6. Sick Nation
7. Jumping Jack
8. Circle
9. Stand Your Ground
10. First Blood